In der Feuerwehr Haag ergab sich damals, wie bei vielen Freiwilligen Feuerwehren Bayerns das Problem, Nachwuchs für den Dienst am Nächsten zu finden, da der größte Teil der bisherigen Mannschaft schon ein hohes Durchschnittsalter aufwies.
So wurde im Jahre 1977 Ernst Noller vom Verwaltungsrat der Freiwilligen Feuerwehr Haag beauftragt, junge Männer für den Dienst in der Feuerwehr zu fördern und auszubilden. Nach dem erfolgreichen Besuch eines mehrtägigen Lehrgangs an der Feuerwehrschule in Regensburg, bei dem der Feuerwehrdienstleistende die Ausbilderqualifikation erhält, um den jungen Feuerwehrlern feuerwehrtechnisches Wissen und Geschick anzueignen, wurde dann im Jahre 1978 unter der Führung des frischgebackenen Jugendwartes Ernst Noller mit der Ausbildung einer Gruppe junger Männer begonnen.
Die praktischen Übungen wurden im alten, sehr beengten Feuerwehrhaus im "Werndl-Hof" an der Münchener Strasse durchgeführt, zur theoretischen Ausbildung traf man sich im eigens von der Marktgemeinde zur Verfügung gestelltem "Florians-Stüberl", das sich zu dieser Zeit im 3. Stock des Rathauses befand. Zuvor wurde der Theorieunterricht in Gaststätten abgehalten. Trotz dieser Umstände konnten sich eine große Anzahl von Jungfeuerwehrlern für den Feuerwehrdienst begeistern, von denen einige heute Führungspositionen in unserer Wehr bekleiden.
Am 15.05.1981 unterzog sich dann erstmals eine Gruppe der Bayerischen Jugendleistungsprüfung mit sehr großem Erfolg. Somit war der Grundstein für eine fundierte Ausbildung innerhalb der Feuerwehr Haag gelegt, die bis heute nach festen Ausbildungskriterien durchgeführt wird.
Im Laufe des Jahres 1981 übernahm der heutige Kreisbrandmeister Herbert Rutter das Amt des Jugendwartes, welches er bis 1992 äußerst gewissenhaft und erfolgreich ausübte, wobei er insgesamt 21 Jugendlichen feuerwehrtechnisches Basiswissen vermittelte.
Ab 1984 stand der Feuerwehr das neue Gerätehaus an der Bahnstrasse, mit großem Übungshof und eigenem Schulungsraum für die Ausbildung zur Verfügung, was den Übungs- und Ausbildungsdienst neue Möglichkeiten eröffnete. Als Herbert Rutter 1992 das Amt des 1. Kommandanten übernahm, wurde Jürgen Bachmeier, ein ehemaliger Feuerwehranwärter, zum 1. Jugendwart ernannt, dem auch ein Stellvertreter, Andre Petersen zur Seite stand. Unter ihrer Leitung konnten bis 1996 3 Gruppen nach mehrjähriger Ausbildung und erfolgreichem Ablegen von Leistungsprüfungen der aktiven Mannschaft übergeben werden. In den darauffolgenden Jahren musste unsere Feuerwehr erleben, dass es immer schwieriger wurde, junge Leute zum freiwilligen Dienst am Nächsten zu bewegen und ein verantwortungsvolles Ehrenamt in unserer Gesellschaft zu übernehmen, was zu Nachwuchssorgen innerhalb der Feuerwehr führte.
Erst 1999 war es wieder möglich, nach großangelegten Werbungsveranstaltungen an den hiesigen Schulen, erneut eine größere Anzahl neuer Feuerwehranwärter zu gewinnen. So konnten in den folgenden 2 Jahren von den neu ernannten Jugendwarten Christian Lettl und Julian Liebermann 7 Feuerwehranwärter auf den aktiven Dienst vorbereitet werden.
Seit 2001 erlebt unsere Jugendfeuerwehr nun einen neuen Boom, da es laut Feuerwehrgesetz auch möglich ist, Feuerwehranwärter schon ab dem 12. Lebens-jahr aufzunehmen. 18 Feuerwehranwärter und 3 Feuerwehranwärterinnen im Alter von 12 bis 18 Jahren werden zur Zeit von 5 ausgebildeten Jugendwarten betreut.
So unternehmen die 12 bis 15-jährigen mit Georg Thums und Michael Haas Zeltlagerfahrten, Exkursionen zu anderen Feuerwehren und nehmen an Wissenstesten und sportlichen Feuerwehrwettbewerben teil. Die 16 bis 18-jährigen werden von Julian Liebermann, Christian Lettl und Volker Schönstein in Theorie und Praxis auf den Ernstfall vorbereitet. Es bleibt für die Zukunft zu hoffen, dass sich für den Dienst am Nächsten immer wieder junge Menschen engagieren und nach dem Motto "Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr" handeln.